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Sparkassen in Rheinland-Pfalz blicken trotz herausfordernder Rahmenbedingungen auf solides Geschäftsjahr 2017 zurück
Kundengeschäft deutlich gewachsen
Das Geschäftsjahr 2017 ist für die 23 rheinland-pfälzischen Sparkassen zufriedenstellend verlaufen. Der Bestand an Kundenkrediten ist um 3,0 Prozent auf einen Wert von 43,5 Mrd. Euro gewachsen. Auch im Einlagengeschäft konnte ein Wachstum um 1,8 Prozent auf 47,6 Mrd. Euro erzielt werden. Der Provisionsüberschuss konnte um 8,5 Prozent gesteigert werden, sodass die Erträge der rheinland-pfälzischen Sparkassen im Vergleich zum Vorjahr annähernd stabil geblieben sind.
„Vor dem Hintergrund äußert schwieriger Rahmenbedingungen aus Niedrigst- und Negativzinspolitik der EZB, hohem Regulierungsaufwand und beschleunigter Digitalisierung ein durchaus zufriedenstellendes und stabiles Ergebnis, zu dem das stark wachsende Kundengeschäft in großem Maße beigetragen hat. Gleichzeitig haben die Sparkassen ihre Verwaltungskosten im Griff“, sagte Beate Läsch-Weber, Präsidentin des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz (SVRP). „Das Ergebnis ist Ausdruck des besonderen Vertrauens der Privat- und Firmenkunden in ihre rheinland-pfälzischen Sparkassen. Wir danken den 11.868 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der rheinland-pfälzischen Sparkassen dafür, dass sie jeden Tag das Beste geben, um dieses besondere Vertrauen auch weiterhin zu rechtfertigen“, so Läsch-Weber weiter.
Erhebliches Wachstum im Kreditgeschäft
In einem positiven wirtschaftlichen Umfeld konnten die rheinland-pfälzischen Sparkassen im Kreditgeschäft ihre bereits guten Vorjahreswerten erheblich steigern (+3,0 Prozent).
Getragen wurde das Wachstum vor allem durch das Firmenkundenkreditgeschäft. Der Kreditbestand der Unternehmen und Selbstständigen stieg um 935 Mio. Euro (+5,4 Prozent) auf 18,4 Mrd. Euro an. „Das Kreditwachstum im Firmenkundengeschäft unterstreicht einmal mehr, dass die rheinland-pfälzischen Sparkassen Partner der mittelständischen Wirtschaft sind. Die Beraterinnen und Berater der Sparkassen kennen die Unternehmen in ihrer Region besonders gut. Entscheidungen, zum Beispiel über die Vergabe vonKrediten oder die Unterstützung von Existenzgründern, werden zeitnah und vor Ort getroffen“, so Verbandsgeschäftsführer Roman Frank.
Im Privatkundengeschäft erwiesen sich Immobilienfinanzierungen weiterhin als Wachstumstreiber. Der Bestand an Wohnungsbaukrediten wurde um 752 Mio. Euro (+4,4 Prozent) auf 18 Mrd. Euro ausgeweitet. Der Gesamtbestand der Kredite an Privatkunden stieg um 626 Mio. Euro (+3,0 Prozent) auf 21,2 Mrd. Euro.
Die Darlehensneuzusagen kletterten gegenüber dem Vorjahr um 200 Mio. Euro (+2,4 Prozent) auf ein Volumen von 8,5 Mrd. Euro.
Sparen weiterhin gefragt
Auch in der Niedrigzinsphase ist nachhaltiges Sparen für die Kundinnen und Kunden der Sparkassen in Rheinland-Pfalz von großer Bedeutung. Der Gesamtbestand der Kundeneinlagen erhöhte sich um 850 Mio. Euro (+1,8 Prozent) auf einen Höchstwert von 47,6 Mrd. Euro.
Positives Börsenumfeld belebt Kundenwertpapiergeschäft
Mit einem positiven Börsenumfeld im Rücken ist es den rheinland-pfälzischen Sparkassen gelungen, das Umsatzvolumen im Kundenwertpapiergeschäft über alle Kundengruppen hinweg um 15,9 Prozent auf 7,2 Mrd. Euro auszuweiten. „In der anhaltenden Niedrigzinsphase haben sich viele Kundinnen und Kunden renditeorientiert für Wertpapiere entschieden. Eine gute und richtige Entscheidung unter dem Gesichtspunkt der aktuell wieder ansteigenden Inflationsrate im Euroraum und im Hinblick auf den Aufbau einer soliden Altersvorsorge durch einen Anlagenmix“, so Frank.
Provisionsüberschuss kompensiert zunehmend rückläufiges Zinsergebnis, Verwaltungskosten im Griff
Die rheinland-pfälzischen Sparkassen konnten den um 4,9 Prozent bzw. 49 Mio. Euro rückläufigen Zinsüberschuss durch den um 30 Mio. Euro (+8,5 Prozent) gestiegenen Provisionsüberschuss im Wesentlichen kompensieren. Die Erträge sind damit im Vergleich zum Vorjahr annähernd stabil geblieben. Der Verwaltungsaufwand reduzierte sich um 20,5 Mio. Euro (-2,1 Prozent). Die Cost-Income-Ratio, das Verhältnis von Verwaltungsaufwand zum Ertrag, verbesserte sich deshalb von durchschnittlich 66,5 auf 65,9.
Betriebsergebnis vor Bewertung bleibt stabil – Sparkassen in Rheinland-Pfalz zukunftsfest aufgestellt
Die Sparkassen in Rheinland-Pfalz haben in 2017 gut gewirtschaftet. Das schlägt sich unter dem Strich in einem stabilen Betriebsergebnis vor Bewertung in Höhe von 497 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres (494 Mio. Euro) nieder. Dank der weiterhin guten wirtschaftlichen Lage und der weiterhin geringen Bewertungsaufwendungen im Kredit- und Wertpapiergeschäft steigerten die rheinland-pfälzischen Sparkassen das Betriebsergebnis nach Bewertung um 6,4 Prozent auf 292 Mio. Euro. „Mit diesen Ergebnissen können wir zufrieden sein. Sie zeigen, dass die von den Sparkassen eingeleiteten Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Niedrigst- und Nullzinspolitik greifen. Das stimmt uns auch für das laufende Jahr zuversichtlich. Trotzdem müssen wir an dieser Stelle realistisch bleiben und eingestehen, dass sich solche Geschäftszahlen nicht jedes Jahr wiederholen lassen. Ertragssteigerungen bedürfen größter unternehmerischer Anstrengungen und auf der Kostenseite müssen wir aufpassen, dass wir an den richtigen Stellen sparen und gleichzeitig wichtige Investitionen in die Digitalisierung vornehmen.Und uns ist auch bewusst, dass sich die Bewertungsaufwendungen auf einem historisch niedrigen Niveau befinden und sich nicht in die Zukunft fortschreiben lassen “, kommentierte Frank das Ergebnis.
Rheinland-pfälzische Sparkassen übernehmen Verantwortung in den Regionen
Die Sparkassen in Rheinland-Pfalz haben das gesellschaftliche Engagement in ihren Regionen 2017 mit insgesamt 21,7 Mio. Euro gefördert. Darüber hinaus sind den Kommunen 123 Mio. Euro an Ertragssteuern zugeflossen. Die Menschen in Rheinland-Pfalz haben dadurch eine Bürgerdividende aus Spenden, Sponsoring, Förderbeiträgen und Stiftungsausschüttungen sowie gewinnabhängigen Steuern in Höhe von fast 145 Mio. Euro erhalten. Darin sind die Löhne und Gehälter der 11.868 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Höhe von 491 Mio. Euro sowie Dienstleistungs-, Bau- und Handwerkeraufträge an regionale Firmen noch gar nicht mit eingerechnet. Damit liegt die regionale Wertschöpfung einer jeden Sparkasse noch um ein Vielfaches höher. „Wer Kundin oder Kunde einer Sparkasse ist, der investiert in seine Heimat. Die Sparkassen stehen seit über 200 Jahren für das, was heute viele unter dem Begriff Nachhaltigkeit zusammenfassen: Für die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben. Für die Bedürfnisse der Menschen und der Unternehmen in den Regionen. Für wirtschaftliche Entwicklung. Für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Für ökologische Verantwortung. Unsere Sparkassen in kommunaler Trägerschaft sehen ihre Verantwortung und stehen zu ihrer Verantwortung. Dieser Wesenskern ist unser Sparkassen-Grundgesetz“, stellte Läsch-Weber fest.
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Alexander Schaubeck
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