Pressemitteilung

Gemeinsam da durch: Sparkassen stehen an der Seite ihrer Kundinnen und Kunden

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Auskömmliche Jahresergebnisse als solide Ausgangsposition für Bewältigung der Corona-Krise

Die Sparkassen stehen fest an der Seite ihrer Kundinnen und Kunden – „Gemeinsam da durch“, lautet das Motto. Dafür hat das Geschäftsjahr 2019 weitere Grundlagen gelegt.

• Hilfspakete von Bund und Land werden begrüßt

• Rekordwerte im Kreditneugeschäft mit 9,6 Mrd. Euro Volumen

• Kreditbestand an Unternehmen um 5,9 % gestiegen

• Zinsüberschuss erodiert weiter

Die Bilanz-Pressekonferenz des Sparkassenverbands Rheinland-Pfalz stand in diesem Jahr, wie überall, unter dem Eindruck der Folgen der Corona-Pandemie.

„Wir leisten so schnell und umfassend wie möglich unseren Beitrag dazu, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu begrenzen und stehen unseren Kundinnen und Kunden zur Seite. Konkret unterstützen wir die Unternehmen in Rheinland-Pfalz, die Förderangebote des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz schnell in Anspruch zu nehmen, damit sie die Corona-Krise gut überstehen“, sagte Präsidentin Beate Läsch-Weber zu Beginn der Pressekonferenz, die den Umständen geschuldet als Telefonkonferenz stattfand. Gleichzeitig bat sie um Verständnis dafür, dass für die Gewährung von Darlehen im Rahmen des Kreditprogramms eine Kredit- und Risikoprüfung durch die Hausbanken zwingend erforderlich und gesetzlich vorgeschrieben sei. Die gute Nachricht: Die Sparkassen in Rheinland-Pfalz konnten auch im Geschäftsjahr 2019 ausreichende Vorsorgereserven bilden, um für die Bewältigung der Krise gerüstet zu sein.

Beate Läsch-Weber betonte, wie groß die Herausforderungen durch die Niedrig- und Nullzinsphase, die Regulatorik und die Kosten im Zusammenhang mit der Digitalisierung ohnehin schon für die Sparkassen seien. Nun kämen auch noch die tiefgreifenden Auswirkungen durch die Corona-Krise hinzu. „Die Sparkassen begleiten alle ihre Kundinnen und Kunden auf ihrem Weg durch die Corona-Krise. Sie konzentrieren sich auf die Nöte und Sorgen ihrer Kunden, ihrer Firmenkunden, ihrer Privatkunden und ihrer kommunalen Kunden. Unsere Sparkassen sind der geerdete und stabile Fels in der Brandung, der verlässliche Partner“, versicherte Läsch-Weber.

Hilfspakete von Bund und Land werden begrüßt

Zu den innerhalb kürzester Zeit verabschiedeten Corona-Hilfspaketen auf Bundes- und Landesebene hielt Läsch-Weber fest: „Das sind richtige, wichtige und notwendige finanzielle Hilfen für die Wirtschaft. Denn die Bewältigung der Corona-Krise erfordert schnelles und entschlossenes Handeln aller Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger.“ Gleichzeitig erkenne sie auch die Bereitschaft der Politik, bei Bedarf nachzujustieren.

Gemeinsam da durch: Sparkassen stehen an der Seite ihrer Kundinnen und Kunden

Läsch-Weber betonte, dass die Sparkassen in dieser schwierigen Zeit so schnell und umfassend wie möglich ihren Beitrag dazu leisteten, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu begrenzen und ihren Kunden zur Seite zu stehen.

Von elementarer gesellschaftlicher Bedeutung sei auch die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Finanzdienstleistungen, insbesondere die Sicherstellung der Bargeldversorgung und des Zahlungsverkehrs. „Die Sparkassen erfüllen ihren öffentlichen Auftrag weiterhin umfassend und nachhaltig und in hoher Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Wirtschaft in der Region. An dieser Stelle“, so Läsch-Weber, „danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Sparkassen-Finanzgruppe herzlich für ihr großes Engagement. Ein Geschäftsmodell funktioniert nachhaltig nur mit Menschen, die es leben. Herzlichen Dank!“

Kundengeschäft schraubt Bilanzsumme hoch

Die gute Entwicklung im Kundengeschäft erhöhte die zusammengefasste Bilanzsumme der 23 Sparkassen, einschließlich der in Rheinland-Pfalz gelegenen Filialen der Nassauischen Sparkasse, im Geschäftsjahr 2019 um 2,7 Mrd. Euro bzw. 4,2 % auf 66,4 Mrd. Euro.

Rekordwerte im Kreditneugeschäft

Das Kreditgeschäft konnte sowohl bei Privat- als auch bei Firmenkunden deutlich ausgeweitet werden. Beide Kundengruppen nutzten das niedrige Zinsniveau, um ihre kreditfinanzierten Investitionen weiter auszubauen. Das Kreditneugeschäft stieg im Jahr 2019 mit einem Volumen von 9,6 Mrd. Euro (+7,6 % zum Vorjahr) bereits im dritten Jahr in Folge. Bei den Privatkunden trägt nach wie vor die Wohnungsbaufinanzierung den Löwenanteil des Erfolgs. Hier konnten Sparkassenkundinnen und -kunden Kredite in Höhe von 3,7 Mrd. Euro (+11,8 % im Vergleich zum Vorjahr) neu zugesagt werden.

Die Sparkassen stehen an der Seite ihrer Firmenkundinnen und -kunden. Dieses Versprechen belegen auch die Zahlen aus 2019. Die Kreditneuzusagen an Unternehmen sind im Geschäftsjahr 2019 auf 4,7 Mrd. Euro (+10,1 % gegenüber dem Vorjahr) gestiegen.

Verstetigter Aufwärtstrend im Einlagengeschäft

Im Einlagengeschäft war ein zu erwartendes, deutliches Wachstum zu verzeichnen. Im Jahr 2019 wuchs das Einlagenvolumen um 2,0 Mrd. Euro auf einen Bestand von 51,5 Mrd. Euro (+4,1 % zum Vorjahr). Dazu trugen Privatkunden mit einem Einlagenwachstum von 1,7 Mrd. Euro (+4,4 %) und Unternehmenskunden mit 366 Mio. Euro (+5,6 %) bei.

Nach wie vor gelte allerdings, so Verbandsgeschäftsführer Roman Frank, „dass die aktuelle Niedrig- und Nullzinsphase gerade für einlagenstarke, realwirtschaftlich ausgerichtete Kreditinstitute wie die Sparkassen eine Herausforderung ersten Ranges darstellt.“

Zinsüberschuss erodiert weiter, Provisionserträge stabil

Der Zinsüberschuss, die Hauptertragsquelle der Sparkassen, erodiert weiter. Für das Geschäftsjahr 2019 ergibt sich, durch einen deutlich rückläufigen Zinsertrag, eine Reduzierung des Zinsüberschusses auf 1,63 % der DBS.

Dies zeigt deutlich, dass weder das Wachstum im Einlagengeschäft noch im Kreditneugeschäft im Ergebnis positiv auf den Zinsüberschuss der Sparkassen wirkten. Gleichzeitig konnten die Provisionserträge auf einem Niveau von 0,64% der DBS stabilisiert werden.

Aufwandsseite als dauerhafte Herausforderung

Im Jahr 2019 ist es den rheinland-pfälzischen Sparkassen nicht vollständig gelungen, den Verwaltungsaufwand (Summe aus Personal- und Sachaufwand) durch intensives Gegensteuern weiter zu reduzieren. Insgesamt ist der Verwaltungsaufwand von 959,0 Mio. Euro auf 972,5 Mio. gestiegen. Dies entspricht einer Erhöhung um 1,4 %.

Auskömmliches Betriebsergebnis

Unter den schwierigen Bedingungen des Marktumfelds ist es den Sparkassen in Rheinland-Pfalz gelungen, auskömmliche Betriebsergebnisse zu erzielen. Das versetzte die Sparkassen auch im Jahr 2019 wieder in die Lage, ihre Vorsorgereserven ausreichend zu dotieren. „Das ist auch im Hinblick auf die aktuelle Corona-Krise dringend notwendig“, hielt Frank fest.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung ging im Vergleich zum Vorjahr auf 0,74 % der DBS zurück. Das Betriebsergebnis nach Bewertung betrug 0,51 % der DBS.

Die Gesamtkapitalquote lag zum Ende des Geschäftsjahres 2019 bei durchschnittlich 17,5 %. Die Kernkapitalquote betrug durchschnittlich 16,3 %.

Sparkassen sind solide und stabil aufgestellt

Trotz des schwierigen Umfelds haben die Sparkassen auch im vergangenen Jahr wieder einen erheblichen Beitrag zum Gemeinwohl geleistet. Insgesamt 20,9 Mio. Euro Förderleistungen wurden im vergangenen Geschäftsjahr gewährt. Außerdem führten die Sparkassen rund 131 Mio. Euro gewinnabhängige Steuern ab. Mit 11.206 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören sie zu den verlässlichsten Arbeitgebern in Rheinland-Pfalz. „In der momentanen Ausnahmesituation wird vielen Menschen besonders bewusst, welche wichtige gesellschaftliche Funktion die Sparkassen bei der Bargeldversorgung, beim Zahlungsverkehr sowie bei der Unterstützung der heimischen Wirtschaft und damit der Sicherung von Arbeitsplätzen wahrnehmen“, stellte Läsch-Weber fest.

Der Ausblick von Läsch-Weber fiel nachdenklich aus:
„In den nächsten Monaten wird es einen sehr spürbaren, wirtschaftlichen Einbruch geben. Unabhängig von dem ohnehin durch die Zinssituation schon zu erwartenden weiteren Rückgang des Zinsüberschusses in 2020 müssen unsere Sparkassen mit zusätzlichen Belastungen auf der Ertragsseite rechnen. Hinzukommen noch nicht abschätzbare Risiken durch mögliche Kreditausfälle bei Unternehmen, soweit sie nicht durch Haftungsfreistellungen des Bundes oder des Landes abgedeckt sind. Unsere Sparkassen werden über die Sicherstellung der Bargeldversorgung und des Zahlungsverkehrs hinaus solche Belastungen stemmen müssen. Sie tun dies in Verantwortung für die mittelständische Wirtschaft und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Deshalb ist es gut, dass unsere Sparkassen solide und stabil aufgestellt sind.“

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